SPIELRAUMPLANUNG
Die Spielraumplanung ist gelebte Kinderfreundlichkeit. Kinder spielten früher auf Frei- und Brachflächen im Umfeld, tummelten sich im Wald und auf den Wiesen, stauten mit Staudämmen die Bäche an und kletterten auf Bäume. Dort bauten sie sich Baumhäuser oder schufen sich andere Rückzugsorte. Je naturnäher heute Spielräume gestaltet sind, desto eher bieten sie die Eigenschaften, die die Spiel- und Erfahrungswelt früherer Kindergenerationen ausgemacht hat. Nur wenn ein Freiraum eine einladende Atmosphäre bietet, wird er von Menschen gut angenommen. Daher ist es ein weiteres Ziel, attraktive generationsübergreifende Spielplätze / Spielräume als Treffpunkte für das Dorf oder Wohnumfeld zu gestalten. Für seine Arbeit im Bereich der Spielraumplanung hat der Verbund STADT + NATUR bereits verschiedene Auszeichnungen erhalten.
NATURNAHE
GESTALTUNG
PARTIZIPATION
BAUAKTION
Kinder lernen Natur nur dann zu schätzen und zu verstehen, wenn sie sie auch im wörtlichen Sinne ’begreifen’ können. Sie tun dies, indem sie sich mit allen Sinnen in der Umwelt umschauen, sie berühren, anfassen und spielend bearbeiten. Naturnah gestaltete Spielräume kennzeichnen eine Spielatmosphäre und eine Erlebnisweise, die sowohl die körperliche als auch die seelisch-emotionale Gesundheit des Kindes fördern. Kinder brauchen Räume, in denen sie unabhängig von erzieherischen Interventionen der Erwachsenen ihre eigene Sicht der sozialen und ökologischen Beziehungen und Vorgänge ‘herausspielen’ können. Die Lebens-, Spiel- und Lernräume sind keine bloßen Aufenthaltsräume: Sie entscheiden mit darüber, in welcher Weise Kinder ihre Mitwelt und sich selbst erfahren und annehmen können. So ist es bspw. auch wichtig, durch eine entsprechende Ausstattung Voraussetzungen für eine selbstverständliche Integration behinderter Kinder zu bieten.
Bei der Planung und dem Bau naturnaher Spielräume kommt sowohl dem gemeinsamen Diskussionsprozess als auch der gemeinsamen Arbeit ein hoher Stellenwert zu. Erzieher/innen, Lehrer/innen, Eltern, Kinder und weitere Beteiligte sollen in den Planungsprozess integriert sein und ihre Vorstellungen einbringen können. Wenn die Nutzer mit geplant und sogar mit gebaut haben, entsteht dadurch eine hohe Identifikation mit dem Geschaffenen. Diese hat zur Folge, dass die Anlage sorgsam behandelt und auch gegenüber anderen Vandalen verteidigt wird. Gleichzeitig hat dieser offene Gestaltungsprozess mit vielen Menschen zur Folge, dass das Gemeinschaftsgefühl durch das Gemeinschaftserleben gestärkt wird. Die Maßnahmen können in der Art geplant werden, dass sie vollständig gemeinsam in Eigenleistung, mit den vor Ort vorhandenen Potenzialen im Rahmen mehrerer Bauaktionen umgesetzt werden können, selbstverständlich betreuen wir auch die Umsetzung durch Fachfirmen.
Bei den Ausführungsarbeiten können durch gemeinsame Arbeitseinsätze die Identifikation mit dem Spielraum verbessert und nebenbei Kosten gespart werden. Hierbei können Kinder beispielsweise beim Bau von Weidenprojekten, oder bei Gestaltungsmaßnahmen (z. B. Bemalen von Schiffsplanken, Fliesensplitter an Schlangen kleben) beteiligt werden. Die Maßnahmen werden dann in der Art geplant, dass sie vollständig gemeinsam in Eigenleistung, mit den vor Ort vorhandenen Potenzialen – d.h. Menschen, Materialien und Maschinen – im Rahmen mehrerer Bauaktionen umgesetzt werden, selbstverständlich betreuen wir auch die Umsetzung durch Fachfirmen.